Lawinenniedergänge

Nach Erzählungen von Collinus stürzte im Winter 1518 vom östlichen Bergabhang eine gewaltige Lawine auf das (damals ungeschützte) Dorf, zerstörte alle Gebäude bis an die Kirche und tötete 61 Personen. Nur das vom Kardinal Schiner aufgeführte Gebäude aus gehauenen Steinen konnte diesem Anprall widerstehen.

Man baute daraufhin einige Dämme gegen die Lawinen; als aber das Unglück längere Zeit ausblieb, wurden auch diese vernachlässigt. Da stürzten gegen Ende des 16. Jahrhunderts die Lawinen in kurzer Zeit siebenmal auf das Dorf und zerstörten sämtliche Bäder und Gasthöfe. Auch das Haus von Schiner aus gehauenen Steinen vermochte nicht mehr standzuhalten.

Die erwähnten Lawinenunglücke schlugen der Badeanstalt unheilvolle Wunden. Der Besuch wurde spärlicher. Man verlor den Mut, die Strassen wurden vernachlässigt und von den Badern und Gasthäusern nur noch das Notwendigste wieder erstellt. Das Eigentum der Bäder ging durch Heirat einer Erbtochter aus dem Hause Schiner 1592 auf das Haus Werra in Leuk über.

Am 17. Jänner 1719 zerstörte eine gewaltige Staublawine das Dorf abends gegen 8 Uhr abermals. Die wenigen Verschonten eilten unter der umsichtigen Anleitung ihres Seelsorgers, H.H. Johann Plaschy, auf die Schneemassen, und ihren Anstrengungen und der herbeieilenden Hilfe der nächstgelegenen Dörfer gelang es, eine schöne Anzahl noch lebend zu bergen. Allein 53 Personen waren tot oder starben gleich darauf an den erlittenen Verletzungen.

1999 beschädigte eine Staublawine mehrere Häuser im Gebiet genannt "Noyer". Es entstand glücklicherweise nur Sachschaden.

In der Neuzeit war die Gemeinde immer wieder bestrebt, die Sicherung des Dorfes gegen mögliche Lawinenabgänge weiter zu verbessern. Einerseits mit Metallverbauungen und andererseits mit verschiedenen Sprenganlagen.